
Eingang Geisberg
Hat Ihnen der Rundgang um das Schlachtfeld auf dem Geisberg gefallen und Sie möchten den Besuch verlängern? Oder einfach nur den Geisberg, ein Stück von Wissembourg mit einer einzigartigen Geschichte, (neu) entdecken ? Dann betreten Sie die Ortschaft, indem Sie diesem Plan folgen!
Was ist eigentlich der Geisberg? Eine ganze Geschichte…
- Ein Hügel südlich von Wissembourg, der 243 m hoch ist und von einem Aussichtspunkt in der Nähe der „3 Pappeln“ ein beeindruckendes Panorama auf die Nordvogesen und den Pfälzerwald bietet; aber auch auf das Tal der Lauter, den Bienwald, die Rheinebene und im Hintergrund den Schwarzwald.
- Ein Landgut , das ab 1692 von Jean Gaspard de Hatzel, einem königlichen Vogt, der unter Ludwig XIV. geadelt wurde, gegründet wurde und auf dem er um 1710 ein Schloss bauen ließ. Obwohl die meisten Gebäude des Schlosses während der Kämpfe von 1940 beschädigt und abgerissen wurden, sind die Überreste hier immer noch sichtbar. Also, Liebhaber alter Steine, halten Sie die Augen offen!
- Ein strategischer Standort, die am besten dokumentierte Schlacht ist die vom 4. August 1870 – eine französische Niederlage gegen die preußischen Truppen, die mehr als 3800 Soldaten das Leben kostete und hier selbst großen Schaden anrichtete, da das Schloss gestürmt und das Anwesen durch die Kämpfe verwüstet wurde. Vom Schlachtfeld blieben nur wenige Spuren übrig, abgesehen von den in der Nähe errichteten Denkmälern und zahlreichen Postkarten, die von einem regelrechten Militärtourismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeugen.
- Seit 300 Jahren ist dies einer der Orte, an dem eine Gemeinschaft lebt, die Mennoniten. Es waren Schweizer Einwanderer, die in ihrer Heimat verfolgt wurden, weil sie wegen ihres Festhaltens an einer frei gewählten Taufe im Erwachsenenalter und ihrer Weigerung, Waffen zu tragen, verfolgt wurden. Diese Gemeinschaft wurde von De Hatzel ab 1720 hier angesiedelt, um den Bauernhof seines Schlosses zu bewirtschaften, da sie als hart arbeitende und innovative Landwirte bekannt waren. Die Geschichte dieser im Nordelsass und in der Pfalz gut verankerten Gemeinschaft ist kaum bekannt, aber nicht uninteressant für das Verständnis der lokalen Geschichte. Ein unvermutetes Kulturgut ! Es lohnt sich, es zu entdecken !
- Ein Ort, der nach 1945 um die Ruinen des Schlosses herum (wieder)aufgebaut wurde. Geisberg gehört zu Altenstadt, und Altenstadt ist heutzutage mit der Stadt Wissembourg verbunden. Auf dem Geisberg wohnen ein paar Hunderte Bewohner. Unter ihnen befinden sich viele Nachkommen der „historischen“ Mennonitenfamilien, aber nicht nur, denn in den letzten 20 Jahren kamen auch andere Bewohner hierher, die hier die Ruhe genießen.
- Geisberg ist auch der Name der frei-evangelischen Kirche vor Ort. Der Gottesdienst, der jeden Sonntagmorgen um 10 Uhr stattfindet, ist für alle offen: für die Mitglieder aus dem Ort und den umliegenden Orten, aber auch für Besucher!
Illustrations :
- Die drei Pappeln – « Herr, du bist uns von Generation zu Generation eine Zuflucht gewesen. […] Festige das Werk unserer Hände! » Psalm 90,1.17
- “ Château du Geissenberg » : Detail eines Bildkalenders aus dem Jahr 1860, herausgegeben von Jean-Frédéric Wentzel (1807-1869), Wissembourg. Sammlungen der National- und Universitätsbibliothek (BNU), Straßburg.
- « Aus grosser Zeit » : Die Kapitulation der Franzosen am Geisberg, 4. August 1870. Gemälde von Hermann Huisken (1861-1899).
- Eine Doppelhochzeit am Schloss Geisberg im Jahr 1921: Marie Hirschler und Daniel Ehrismann; Emma Hirschler und Philippe Hege. Die Gäste stehen auf der monumentalen Treppe, die in den Garten führt (Privatsammlung, Jean Hege).
Plan vom Geisberg mit den verschiedenen Stationen :
- Sie befinden sich hier
- Friedhof
- Eingangstor zum Schloss
- Kirche
Dorf und Schloss Geisberg – historischer Rundgang mit 4 Stationen.
Viel Spaß bei der Besichtigung!
Weiterführende Lektüre :
- RAPHAËL (Freddy), SÉGUY (Jean) et al. « Les Anabaptistes Mennonites d’Alsace, destin d’une minorité », in Saisons d’Alsace n°76, Strasbourg, 1981. p. 207.
- HEGE Eric, « Les fermes anabaptistes de la région de Wissembourg », in Souvenance Anabaptiste (bulletin annuel de l’AFHAM) n°4 (1985), p.13-17.