Die mennonitische Gemeinde

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Sie stehen hier vor der dritten mennonitischen Kirche auf dem Geisberg. Nach dem Eingangstor des Schlosses (1849-1973) und der Kapelle auf Ihrer rechten Seite (1973-1999) wird nun dieser neue, größere Raum für unsere Gottesdienste benutzt.

Im Bezirk „Outre-forêt“ und in der Pfalz wurden damals mehrere mennonitische Gemeinden benutzt (abwechselnd je nach Sonntag): der Bauernhof auf dem Schafbusch in Steinseltz, die Kapelle der Burg Fleckenstein in Niederroedern und das Schloss Haftelhof in Schweighofen (D). Die Kapelle des Deutschhofs in Kapellen-Drusweiler (D) wird heute noch benutzt. Diese verschiedenen Orte dienten in der Vergangenheit der gleichen Gemeinde, die lange Zeit grenzüberschreitend war und bis zum Zweiten Weltkrieg Gemeinde* Geisberg-Deutschhof hieß.

Welche Besonderheiten gibt es bei den Mennoniten?

Unsere Gemeinde ist vor allem :

  • Eine Kirche:
    – Wie alle Christen bekennen wir uns zum dreieinigen Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist) und zur Erlösung in Jesus Christus durch seinen Tod und seiner Auferstehung.
  • Frei-evangelisch :
    – Wie einige Kirchen (Baptisten-, Methodisten-, Pfingsgemeinden…), die dem Protestantismus angehören, legen wir großen Wert auf die Bibel, einen persönlichen Glaubensweg (eine Bekehrung), die Trennung von Kirche und Staat und die Beteiligung aller Mitglieder am Geschehen der Gottesdienste (allgemeines Priestertum).
  • Mennoniten :
    – Die Mennoniten stehen in Verbindung mit dem Täufertum, eine Reformationsbewegung, die im 16. Jahrhundert in Zürich ihren Anfang nahm und sich durch die Erwachsenentaufe auszeichnete. Unser Name stammt von Menno Simons, einem niederländischen Täufer, der darauf bestand, die Gewaltlosigkeit zu leben, wie Jesus Christus sie auch lehrt.
    – Heute gibt es weltweit zwischen 1 und 2 Millionen Mennoniten, in Frankreich gibt es etwa 30 Kirchen (hauptsächlich im Osten).

 

Welche Beziehungen gibt es zwischen Mennoniten und anderen Christen ?

Auf lokaler Ebene schließt sich die Kirche auf dem Geisberg der Evangelischen Allianz von Soultz und Wissembourg an und arbeitet mit den anderen Kirchen in Wissembourg zusammen. Seit 1888 sind wir an jedem Pfingstwochenende bei einer Versammlung, die verschiedene Kirchen zusammenbringt, dabei.

Auf nationaler Ebene ist unsere Kirche der AEEMF (Association des Églises Évangéliques Mennonites de France) angeschlossen, die ihrerseits Mitglied des CNEF (Conseil National des Évangéliques de France) und der FPF (Fédération Protestante de France) ist.

 

Wie läuft ein Gottesdienst ab ?

Wir treffen uns jeden Sonntag von 10 Uhr bis etwa 11.30 Uhr. Der Gottesdienst beginnt mit Liedern und Gebeten, anschließend treffen sich die Kinder zum Kindergottesdienst, um an altersgerechten Aktivitäten teilzunehmen. Währenddessen wird der Gottesdienst mit einer Bibellesezeit (Predigt) und gelegentlich mit dem Abendmahl (Brot und Traubensaft) fortgesetzt.
Der Gottesdienst ist für alle offen. Fühlen Sie sich frei, so zu kommen, wie Sie sind. Sie sind herzlich willkommen !

Weitere Informationen über die Aktivitäten der Gemeinde : eglise-geisberg.fr

 

Haben die Mennoniten etwas mit den Amischen gemeinsam ?

Das Täufertum ist unsere gemeinsame Wurzel. Die amische Bewegung ihrerseits ging 1693 von Sainte-Marie-aux-Mines (130 km von hier entfernt) aus, unter der Führung eines gewissen Jakob Amann, der zu einer strengeren Disziplin zurückkehren wollte, abseits der weltlichen Einflüsse. Viele flüchteten aus Europa nach Amerika. Was die Mennoniten betrifft, sind alle modernen Bequemlichkeiten erlaubt (Transportmittel, Strom, Internet, usw.).

Anmerkung: Die letzten Amischen in Frankreich trafen sich noch bis 1928 auf dem Bauernhof Fleckenstein bei Lembach, um sich dann unserer Gemeinde anzuschließen.

 

Illustrations : 

  • Menno Simons, Lithografie von Hugo Bürkne, Leipzig 1854.
  • Bibelvers in der Kirche über der Kanzel sichtbar „Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“. Johannes 14,6.
  • Abendmahlskelch und -krug, die zuvor auf dem Geisberg verwendet wurden.